Beteiligung junger Menschen im Fokus
„Wir wollen mitreden!“ – das machten die rund 20 jungen Menschen auf der Fachtagung „MitWirkung“ in der Stiftung Großes Waisenhaus zu Potsdam ganz deutlich. Trotz Bahnstreiks kamen hier am 16. und 17. November rund 65 Fachkräfte, Forschende, Kinder und Jugendliche sowie Politikerinnen und Politiker zusammen. Gemeinsam mit Steffen Freiberg, Minister für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg, diskutierten sie, wie Beteiligung in den Hilfen zur Erziehung (HzE) noch besser gelingen kann.
Auf der Fachtagung wurde deutlich: Die Beteiligungsmöglichkeiten junger Menschen in den Hilfen zur Erziehung sind in Brandenburg im bundesweiten Vergleich gut ausgeprägt. Minister Steffen Freiberg sagte zu, sich für mehr Beteiligung junger Menschen auch bundesweit einzusetzen.
Die fünf Workshops zu verschiedenen Arbeitsfeldern in den HzE zeigten, dass es aber auch in Brandenburg vieles gibt, das sich verbessern lässt. Dazu gehört zum Beispiel die Forderung nachstärkerer direkter Beteiligung der jungen Menschen an ihren Hilfeplangesprächen. Gerade für Pflegefamilien ist es wichtig, dass diese Beteiligung in vertrauter Umgebung stattfindet – etwa zu Hause bei den Pflegeeltern statt im Jugendamt oder am Telefon. Voraussetzung hierfür sind ausreichend personelle Ressourcen. Wichtig sind aber auch motivierte Mitarbeiter, denen das Wohl der Kinder am Herzen liegt und die sich für eine gute Betreuung engagieren können. Noch immer Thema ist die Einführung eines einheitlichen Taschengeldes in allen Landkreisen. Die Reform des Kinder- und Jugendstärkungsgesetzes (KJSG) und die daraus erwachsenden Herausforderungen kamen ebenfalls zur Sprache.
Die Stiftung Großes Waisenhaus organisierte die Tagung gemeinsam mit dem Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg im Rahmen der Jugend- und Familienministerkonferenz JFMK 2023.
Die Stiftung dankt insbesondere ihren Partnern, die die Fachtagung „MitWirkung. Beteiligung in den Hilfen zur Erziehung“ zu einem Erfolg gemacht haben:
• Der Kinder- und Jugendhilfe Landesrat Brandenburg sowie das Bundesnetzwerk der Interessensvertretungen (BUNDI)
• das Kompetenzzentrum für Kinder- und Jugendbeteiligung Brandenburg (KiJuBB)
• die Regionalgruppe Brandenburg des Jugendhilfe-Fachverbandes IGFH
• die GFB – gemeinnützige Gesellschaft zur Förderung Brandenburger Kinder und Jugendlicher mbH
• der Care Leaver e.V.
• das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg sowie die Geschäftsstelle der JFMK 2023.
Hintergrund:
Die Jugend- und Familienministerkonferenz (JFMK) ist das Arbeitsgremium der für Kinder‑, Jugend- und Familienpolitik verantwortlichen Ministerinnen und Minister, Senatorinnen und Senatoren. Sie berät und beschließt über Angelegenheiten der Kinder‑, Jugend- und Familienpolitik. Der Vorsitz der JFMK geht in alphabetischer Reihenfolge jeweils zum Jahreswechsel von Land zu Land über. Im Jahr 2023 hat Brandenburg unter Federführung des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport (MBJS) den Vorsitz inne. Das MBJS ist die oberste Schul- und Jugendbehörde des Landes Brandenburg, dazu gehören nachgeordnete Behörden und Einrichtungen, darunter vier staatliche Schulämter