Ihren Zweck erfüllt die Stiftung aus den Erträgen der Bewirtschaftung, der Vermietung und Verpachtung ihrer Liegenschaften. Dabei steht vor allem die Verbesserung der Lebenssituation der Kinder und Jugendlichen in den von der GFB und anderen sozialen Trägern betriebenen, stiftungseigenen Jugendhilfeeinrichtungen im Fokus. Sanierungen, Instandhaltungen und bauliche Modernisierungen bilden eine zentrale Aufgabe der Stiftungsarbeit.
Kinder- und Jugendhilfe
Vor allem das von der GFB genutzte Herrenhaus in Gerswalde und das Kinder- und Jugenddorf Rankenheim profitierten in den letzten beiden Jahren von Sanierungsmaßnahmen.
Umnutzung des Schlossgeländes in Gerswalde
Im früheren Herrenhaus Gerswalde in der Uckermark betreute die Kinder- und Jugendhilfeträgerin 2022 rund 25 junge Menschen. Die Stiftung konnte die mehrere Jahre dauernden Umbauarbeiten am Gerswalder Herrenhaus abschließen und das Objekt an die GFB übergeben. Der Einzug der Wohngruppe in das umgebaute 1. Obergeschoss erfolgte nach Abschluss des Betriebserlaubnisverfahrens im Frühjahr 2023. Mit den Sanierungsmaßnahmen verbesserte die Stiftung die Wohnbedingungen für die betreuten Kinder und Jugendlichen erheblich. Neben einer neuen Grundrissgestaltung, der Überarbeitung der Sanitäreinrichtungen und einer kompletten Innenraumrenovierung entstanden im Erdgeschoss Büroräume für die Einrichtungsverwaltung.
Die Stiftung modernisierte den Brandschutz und stattete das Gebäude mit moderner Kommunikationstechnik aus. Ein schneller Internetzugang ist für die Kinder und Jugendlichen nicht nur für ihre Freizeitgestaltung attraktiv – infolge der Corona-Pandemie wurde es auch für den schulischen Alltag unabdingbar.
Auf dem weitläufigen Gelände in Gerswalde, das verschiedenste Gebäude und Werkstätten umfasst, befindet sich neben dem ehemaligen Schloss ein weiteres Wohngebäude („Haus 2“), das zwei Wohngruppen beherbergte. Die Bewohner dieser Gruppen zogen in die sanierten Räumlichkeiten im Herrenhaus. Das Haus 2, das früher als Remise zum Herrenhaus diente, weist einen erhöhten Sanierungsbedarf auf und wird mittelfristig einer neuen Nutzung zugeführt werden.
Dezentrale Heizung für das Kinder- und Jugenddorf Rankenheim
In den letzten Jahrzehnten wurden die beiden Hauptgebäude und ein Nebengebäude der Liegenschaft in Groß Köris im Landkreis Dahme-Spreewald mit einer zentralen Ölheizung betrieben. Die Stiftung erneuerte nun die Wärmeerzeugung für das Objekt. Seit Herbst 2021 versorgen drei moderne, gasgespeiste Brennwertgeräte das Jugenddorf, das die GFB seit 1994 nutzt. Dank der digitalen Zugriffsmöglichkeit auf die Anlagensteuerung ist eine Fernwartung möglich. Damit sind ein energie- und kostensparender Betrieb sowie im Notfall schnelle Hilfe gesichert. Ein großer Vorteil außerdem: Fällt die Heizung in einem Haus aus, stellt das dezentrale System die Versorgung der anderen Gebäude weiterhin sicher. Das milieu-therapeutisch orientierte Haus, in dem die GFB auch eine tiergestützte Therapie anbietet, steht Mädchen und Jungen ab sechs Jahren offen. Im Schnitt sind hier rund 30 Kinder und Jugendliche in Wohngruppen untergebracht.
Instandsetzung im Heimverbund Märkische Schweiz
Im Kinder- und Jugendheim „An der Weißen Taube“ in Bollersdorf in der Märkischen Schweiz erfolgten 2021 Reparatur- und Instandsetzungsarbeiten an der Außenfassade des Haupthauses. So erhielten die Holzfenster und die Balkonbrüstung einen neuen Anstrich. Das markante, weithin sichtbare Gebäude im Stil eines Schweizer Hauses erhielt darüber hinaus eine neue Anlage zur Wärmeerzeugung. Aufgrund von technischen Mängeln waren zudem umfangreiche Arbeiten an der Elektroinstallation, der Beleuchtung und der Blitzschutzanlage erforderlich.
Baumaßnahmen an weiteren Gewerbe- und Mietobjekten
Neben Immobilien für die Kinder und Jugendhilfe vermietet die Stiftung Großes Waisenhaus zu Potsdam auch Gebäude, die zu Wohnzwecken oder gewerblich genutzt werden. So ist etwa das Potsdamer Waisenhaus-Ensemble an Ministerien und Non-profit-Organisationen vermietet. Die Einnahmen kommen der Verwirklichung des Stiftungszwecks zugute.
PMO-Mittel für Arbeiten am Waisenhaus-Ensemble in Potsdam
Bis Ende 2022 führte die Stiftung im barocken Waisenhaus-Ensemble in Potsdam umfangreiche Instandhaltungsarbeiten aus. So erneuerten Handwerker allein 6.700 Quadratmeter Fußbodenbelag, setzten 700 Holzfenster und 130 Dachgauben instand. Sie sanierten Bodenbeläge und Fenster, entfernten belastete Bausubstanz, modernisierten Büroräume, Elektrik und Sanitäranlagen. Die Stiftung investierte in Brand‑, Schall- und Sonnenschutz. Seit Ende 2022 sorgt darüber hinaus eine Rampe im Innenhof für einen barrierefreien Zugang zum hier ansässigen Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg (MWFK). Alle Baumaßnahmen wurden pünktlich und innerhalb des vorgesehenen Kostenrahmens abgeschlossen. Es kamen fast ausschließlich regionale Betriebe zum Einsatz.
Die rund vierjährige Investitions- und Instandhaltungsmaßnahme setzte die Stiftung mit Hilfe von PMO-Fördermitteln des Landes um. Von den insgesamt rund 5,4 Millionen Euro an Baukosten stammen 3,9 Millionen Euro aus der Förderung des Landes Brandenburg, der Rest aus Eigenmitteln. Dank der Zuschüsse konnte das Bauensemble denkmalgerecht und zukunftsfest saniert werden. PMO-Mittel stammen aus dem Vermögen der Parteien und Massenorganisationen der ehemaligen DDR.
Modernisiertes Wohnhaus in Stolpe/Uckermark
„Dieses Gebäude errichteten Lehrlinge des Jugendwerkhofes Hanno Günther im Jahre 1954“: So steht es geschrieben auf einer Inschrift an der Fassade des Hauses in der Schöneberger Straße 4 im uckermärkischen Stolpe. Damals wurde es als Schulhaus für den Jugendwerkhof errichtet, heute umfasst es vier an Privatpersonen vermietete Wohnungen. 1993 stiftete das Land Brandenburg das Gebäude zusammen mit weiteren Objekten der Stiftung. Seit Sommer 2022 wird es umfangreich vor allem in energetischer Hinsicht saniert. Im ersten Bauabschnitt wurden die Kelleraußenwände abgedichtet und ein Teil der Außenanlagen neu gestaltet. So erhielt beispielsweise eine hangabfangende Stützwand im Hof stabile Beton-Winkelstützelemente.
Die Ausführung des Bauvorhabens erstreckt sich über zwei Jahre. Weitere Arbeiten folgen, etwa die Dämmung der Außenwände oder neue Fenster und Elektroinstallationen. Die Stiftung entschied, die erforderlichen Planungs- und Überwachungsleistungen an ein regional ansässiges Ingenieurbüro zu vergeben. Ergänzend stellte die Stiftung zu diesem Bauvorhaben einen Antrag auf Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahmen (BEG EM) beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle.
Neue Elektroanlagen für Mietshaus in Oberbarnim
Die vorhandenen Elektroanlagen dieses an Privatpersonen vermieteten Mehrfamilienhauses Am Tornowsee in Oberbarnim, Ortsteil Pritzhagen, entsprachen nicht mehr den gültigen elektrotechnischen Anforderungen. Deshalb erneuerte die Stiftung die Elektrik umfangreich inklusive der Innenverkabelung. Damit wurde auch eine zeitgemäße Anbindung an das öffentliche Glasfasernetz geschaffen, was eine attraktive und zukunftssichere Vermietbarkeit sicherstellt.