Großes Militär-Waisenhaus zu Potsdam

Im Jahre 1724 grün­de­te König Friedrich Wilhelm I. eine der tra­di­ti­ons­reichs­ten und mild­tä­tigs­ten Stiftungen Preußens, die Stiftung “Großes Militär-Waisenhaus zu Potsdam”. Ziel war es, unver­sorg­te Kinder in der Erziehungsanstalt unter­zu­brin­gen, zu unter­rich­ten und aus­zu­bil­den. Zunächst galt das aus­schließ­lich für Kinder von Militärangehörigen. Der Herrscher woll­te den Mädchen und Jungen die Basis für eine spä­te­re eigen­ver­ant­wort­li­che Existenz mit­ge­ben. Dies ermög­lich­te den betreu­ten Kindern und Jugendlichen eine weit über die damals übli­chen Verhältnisse hin­aus­ge­hen­de Fürsorge, Erziehung und beruf­li­che Ausbildung.

Das weit­räu­mi­ge Gebäudeensemble wur­de zu einem mar­kan­ten Wahrzeichen der Stadt Potsdam. Baumeister Carl von Gontard errich­te­te es von 1771 bis 1777 und ver­sah es mit einer krö­nen­den Kuppel, dem Monopteros. Durch Kriegseinwirkung wur­den im April 1945 gro­ße Teile des Komplexes zer­stört. Der Wiederaufbau zog sich über Jahrzehnte hin. Seit 2004 ist das Gebäude saniert, auch die Kuppel ein­schließ­lich der ver­gol­de­ten Caritas sind wie­der an ihrem Platz.

Die Stiftung bestand, wenn auch mit unter­schied­li­chen Bezeichnungen, unun­ter­bro­chen bis in das Jahr 1952, als sie durch die dama­li­gen Behörden ent­schä­di­gungs­los ent­eig­net wur­de. Auf Beschluss der Landesregierung Brandenburg wur­de die Stiftung Großes Waisenhaus zu Potsdam 1992 wie­der ins Leben geru­fen.

Über die jün­ge­re Geschichte der Stiftung nach 1992 gibt Andreas Hilliger in einem Interview von 2015 Auskunft. Hilliger hat­te 22 Jahre lang den Vorsitz im Aufbauvorstand und im Stiftungsrat inne.

Weitere Informationen:

> René Schreiter: “Vom ‘Großen Militär-Waisenhaus zu Potsdam’ zur Stiftung Großes Waisen-
haus zu Potsdam – Soziales Engagement von Seiten des Staates”

> Katja Wolf: “Dero Waysenhauß in Potsdam” Beitrag zum Stiftungsjubiläum im digi­ta­len Magazin “Stiftungswelt” des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen

> PotsdamWiki