“MitWirkung”: Beteiligung in den Hilfen zur Erziehung

Fachtagung am 16. und 17. November 2023

 

Die Tagung ist abgeschlossen. Presse-Unterlagen und bilder zur Fachtagung finden Sie hier

 

Das Thema „Beteiligung in den Hilfen zur Erziehung (HzE)” rückt immer stär­ker ins Zentrum fach­po­li­ti­schen Interesses. Gründe dafür sind die Erfahrungen aus der Pandemie, der Fachkräftemangel und ins­be­son­de­re die Stärkung von Beteiligungsrechten jun­ger Menschen durch das Kinder- und Jugendstärkungsgesetz (KJSG). Aktuelle Studien zei­gen, dass jun­ge Menschen Hilfen zur Erziehung ten­den­zi­ell bes­ser anneh­men und die­se erfolg­rei­cher ver­lau­fen, wenn sie unter ernst­haf­ter Beteiligung der jun­gen Menschen und deren Familien erfol­gen. Das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg MBJS und die Stiftung Großes Waisenhaus zu Potsdam ver­an­stal­ten des­halb die­sen Herbst gemein­sam die Fachtagung “MitWirkung”: Beteiligung in den Hilfen zur Erziehung. Sie fin­det im Rahmen des Brandenburger Vorsitzes der Jugend- und Familienministerkonferenz JFMK 2023 statt.

Junge Menschen mit Jugendhilfeerfahrung kom­men hier zusam­men mit Fachpersonal, Forschenden sowie Politikerinnen und Politikern. Die Teilnehmenden erhal­ten Einblicke in enga­gier­te Praxis, tau­schen sich über aktu­el­le Entwicklungen in der Jugendhilfe aus und ent­wi­ckeln gemein­sam neue Ideen. Thematisch wer­den Aspekte der KJSG-Reform im Bereich der Beteiligung auf­ge­grif­fen und die aktu­el­len Herausforderungen des Fachkräftemangels dis­ku­tiert. Der Schwerpunkt der Tagung liegt dabei auf der Perspektive der jun­gen Menschen in den HzE. Das Bundesnetzwerk der Interessenvertretungen (BUNDI), der Care Leaver e.V. sowie Kinder und Jugendliche aus Pflegefamilien wer­den an der Tagung teil­neh­men und den fach­li­chen Austausch mit ihren Erfahrungen berei­chern.

Ablauf und Netzwerken

Die Tagung beginnt am Donnerstag, 16. November um 11 Uhr und endet am Freitag, 17. November 13 Uhr.

Den Ablaufplan inklu­si­ve Lageplan fin­den Sie hier.

Die Stiftung und ihre Kooperationspartner laden alle Teilnehmenden herz­lich zu einer Netzwerkveranstaltung am Abend des 16. November 2023 ins Museum Fluxus ein. Passend zum Thema konn­ten wir für die­sen Abend eine Schülerband egan­gie­ren, die nach einer kur­zen Begrüßung für Stimmung sor­gen wird: “Jazzyka” ist eine jun­ge Potsdamer Band, bei der es schwer­fällt, ruhig sit­zen­zu­blei­ben und die zumin­dest die Füße zum Wippen bringt … Die Band spielt unter der Leitung der Städtischen Musikschule Potsdam.

Wir freu­en uns dar­auf, Sie begrü­ßen zu dür­fen!

 

Veranstaltungsort und Übernachtung

Die Veranstaltung fin­det statt in der Stiftung Großes Waisenhaus zu Potsdam, Breite Straße 9a, 14467 Potsdam

Bitte erfra­gen Sie Ihre Übernachtung zum Beispiel im Hotel Niu am Potsdamer Hauptbahnhof (EZ ca 84 Euro, DZ ca 99 Euro). Bitte reser­vie­ren Sie sich bei Bedarf ein Zimmer, das Zimmerkontingent ist abge­lau­fen.

Für die Teilnahme jun­ger Menschen sind Zimmer in der Jugendherberge Potsdam gebucht.

 

Anmeldung und Presseinformationen

Die Anmeldefrist ist abge­lau­fen. Kurzfristige Anmeldungen und Rückfragen rich­ten Sie bit­te an Anja Bauz, Telefon 0331 281 46–83, anja.bauz@stiftungwaisenhaus.de.

Für Medienvertreterinnen und ‑ver­tre­ter fin­det am Freitag, 17. November 2023, eine Pressekonferenz statt. Die Einladung und Informationen zur Anmeldung fin­den Sie hier. Kontaktdaten und mehr Informationen zu unse­rem Pressebereich fin­den Sie hier.

 

 

Facharbeitsgruppen (Panels):

1. Gesetzgebungsverfahren

Das Land Brandenburg über­ar­bei­tet sein Ausführungsgesetz zum SGB VIII. Es soll ab 2024 in Kraft tre­ten. Was trägt zum Gelingen bei und wie las­sen sich Kinder und Jugendliche betei­li­gen?

Referierende und Moderation:
Katrin Krumrey (Landes-Kinder- und Jugendbeauftragte)
Sabine Gallep, Referatsleiterin Einrichtungsaufsicht, MBJS

2. Finanzielle Ausstattung und Fachkräftemangel

Welche Finanzierungssätze sind ange­mes­sen? Welches Taschengeld erhal­ten Kinder und Jugendliche in Einrichtungen? Und wie umge­hen mit der Inflation? In die­sem Panel geht es um Zuständigkeiten, fle­xi­ble Anpassungen, Kostensätze sowie dar­um, was die knap­pen Ressourcen für die Kinder und Jugendlichen bedeu­ten.

Referierende:
Marie Dulle (Einrichtungsleiterin Evangelische Jugendhilfe Geltow)
Moderation:
Melanie Redlich (Evangelische Jugendhilfe Geltow e.V.)

3. Ombudschaft und Beschwerde

In den Hilfen zur Erziehung dient Ombudschaft dem Ziel, das poten­ti­el­le Machtgefälle zwi­schen jun­gen Menschen und Jugendamt oder ande­ren Institutionen aus­zu­glei­chen. Bei Streitfragen sol­len die Beteiligten eine gerech­te Einigung erwir­ken. Ombudsstellen bie­ten Hilfe — das Angebot wird in Brandenburg aktu­ell aus­ge­baut.

Referierende:
Lydia Tomaschowski (Bundeskoordinierungsstelle, Bundesnetzwerk Ombudschaft in der Jugendhilfe e.V.)
Moderation:
Daniela Liebe (Referentin für Jugendhilfe, GFB)

4. Leaving Care – Herausforderungen und Unterstützungsformen im Übergang zur Selbstständigkeit

An der Schwelle in ein eigen­ver­ant­wort­li­ches Leben haben jun­ge Menschen, die in Einrichtungen oder Pflegefamilien auf­ge­wach­sen sind, beson­de­re Unterstützungsbedarfe. Geeignete Angebote und zuver­läs­si­ge Netzwerke sind wesent­lich, um die jun­gen Erwachsenen über den Übergang aus der Jugendhilfe hin­aus zu unter­stüt­zen und ihnen eine Gemeinschaft bie­ten zu kön­nen.
Ausgehend von den Rechten jun­ger Volljähriger wird gemein­sam beleuch­tet, inwie­weit die­se gel­tend gemacht wer­den und wel­che Herausforderungen bei der Entwicklung kom­mu­na­ler Angebotsstrukturen zu beach­ten sind. Als bun­des­wei­te Interessenvertretung setzt sich der Care Leaver e.V. für die Rechte jun­ger Menschen ein und bie­tet neben unter­schied­li­chen (Peer-) Beratungsformaten ein sozia­les Netzwerk für Unterstützung und Austausch. Unterstützungsbedarfe von Care Leavern, der Verein und sei­ne selbst­or­ga­ni­sier­ten Angebote wer­den hier vor­ge­stellt und die struk­tu­rel­le Verankerung von selbst­or­ga­ni­sier­ten Zusammenschlüssen gemein­sam dis­ku­tiert.

Referierende:
Dr. Severine Thomas (Institut für Sozial- und Organisationspädagogik, Universität Hildesheim)
Anna Widder (Geschäftsführung Care Leaver e.V.)
Moderation:
Anna Renker (Kompetenzzentrum für Kinder- und Jugendbeteiligung Brandenburg)

5. Junge Menschen in Pflegefamilien

Das 8. Sozialgesetzbuch Kinder- und Jugendhilfe sieht vor, dass sich Kinder und Jugendliche zusam­men­schlie­ßen und selbst ver­tre­ten kön­nen (§4a SGB VIII). Wichtig ist das gera­de für die­je­ni­gen, die ohne leib­li­che Eltern auf­wach­sen. Erste Jugendämter ermög­li­chen den Pflegekindern Netzwerktreffen. So hat etwa der Pflegekinderdienst des Jugendamtes Havelland erst­mals einen Pflegekinderrat gewählt und orga­ni­siert alters­spe­zi­fi­sche Freizeitangebote mit päd­ago­gi­schem Rahmen. In die­sem Panel wird anhand von Praxisbeispielen auf­ge­zeigt, wel­che Herausforderungen sich in der prak­ti­schen Arbeit im Rahmen der Umsetzung des SGB VIII für die Fachdienste erge­ben.
Wie kann Beteiligung in einer alters­ent­spre­chen­den Art und Weise gut gelin­gen? Gleichzeitig stel­len wir vor, wie Netzwerkbildung und Zusammenarbeit mit enga­gier­tem Personal bereits umge­setzt wer­den und wie die Pflegekinder sowie Pflegefamilien die­se Projekte erle­ben.

Referierende:
Claudia Ernicke-Jankowiak (Sachgebietsleitung ASD/PKD LK Havelland)
Steffi Peter (Sozialarbeiterin ASD/PKD LK Havelland)
Moderation:
Katja Wolf (Stiftung Großes Waisenhaus zu Potsdam)

6. Hilfeplanung

Kinder und Jugendliche sind bei Hilfeplangesprächen ange­mes­sen zu betei­li­gen. Wie wird die­ses Recht in der Praxis umge­setzt? In die­sem Panel geht es um Schutzkonzepte, Inobhutnahme und Selbstvertretung der jun­gen Menschen.

Referierende:
Harith Krenitz (Fachbeirat BAG ASD, Jugendamt Mitte von Berlin)
Moderation:
Norbert Müller (Referent für Jugendhilfe, GFB)

7. Bundesinteressensvertretung in den HZE

In sechs Bundesländern sind ein­rich­tungs­über­grei­fen­de gewähl­te Interessenvertretungen für jun­ge Menschen in den Hilfen zur Erziehung aktiv. Anderen Bundesländern machen sich hier gera­de auf den Weg. Die bestehen­den Interessenvertretungen haben sich im Jahr 2020 zum Bundesnetzwerk der Interessenvertretungen (BUNDI) zusam­men­ge­schlos­sen und arbei­ten an gemein­sa­men län­der­über­grei­fen Themen. Die Jugendlichen tau­schen sich in ihren Gruppen aus, neh­men an Veranstaltungen der Politik teil und machen ihre Forderungen öffent­lich publik. Dabei wer­den sie von Fachkräften in den jewei­li­gen Strukturen der ein­zel­nen Bundesländer inhalt­lich und struk­tu­rell beglei­tet. In die­sem Panel geht es dar­um, die aktu­el­len Netzwerke und deren Arbeit vor­zu­stel­len. Wir dis­ku­tie­ren gemein­sam mit den jun­gen Menschen und ihren Begleitstrukturen, wie eine bun­des­wei­te Vernetzung der Interessenvertretungen durch Bundespolitik geför­dert wer­den kann.

Referierende:
Stefan Wedermann/Josef Koch (Internationale Gesellschaft für erzie­he­ri­sche Hilfen) unter Mitwirkung von Mitgliedern des BUNDI
Moderation:
Tanja Redlich (Kompetenzzentrum für Kinder- und Jugendbeteiligung Brandenburg)

 

Die Veranstaltung findet statt in Kooperation mit:

 

Die Fachtagung “MitWirkung” wird finanziert mit Fördermitteln des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg. Wir bedanken uns herzlich für die Unterstützung!

 

Projektförderung

Anja Bauz

anja.bauz [at] stiftungwaisenhaus.de

Tel. 0331 / 281 46 – 83

Geschäftsführung

René Schreiter

rene.schreiter [at] stiftungwaisenhaus.de

Tel. 0331 / 281 46 – 6

Bildquelle:
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